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Palmen-Ratgeber

Kultivierung und Temperaturen

Die richtigen Temperaturen sind ein wichtiger Faktor zur erfolgreichen Kultivierung. Grundsätzlich lassen sich drei Gruppen, vor allem an den erforderlichen Wintertemperaturen, unterscheiden:

1) Arten, die mit geringen Wintertemperaturen zufrieden sind,
2) Arten, deren bevorzugte Wintertemperaturen üblichen Innenraumtemperaturen entsprechen und
3) die große Zahl an Arten aus tropischen Tieflandregionen, die ganzjährig hohe Wärmeansprüche stellen.

Kurz als Kalt-, Temperiert- und Warmhausarten gekennzeichnet. Die Arten, die unter die ersten beiden Bereiche fallen, sind in Mitteleuropa recht problemlos zu halten. Ihnen genügen die hiesigen Sommertemperaturen - die in der obigen Unterteilung nur am Rande Berücksichtigung finden - zu zufriedenstellendem Wachstum aus. Viele der volltropischen Arten dagegen sind wegen Ihrer hohen Temperaturansprüche nur in einem warmen Gewächshaus, Wintergarten oder Blumenfenster wirklich erfolgreich.

Die im weiteren, um die Ansprüche der einzelnen Arten festzulegen, verwendeten Temperaturbezeichnungen entsprechen:
kalt =  3-7°C
kühl =  8-12°C
mild =  13-17°C
warm   =  18-22°C
heiß =  23-27°C
(Hierbei handelt es sich um ein Mittel aus Tages- und Nachttemperaturen)

Anders als bei den Mitteltemperaturen ist die Toleranz einer Art gegen Frosttemperaturen von zahlreichen Faktoren abhängig und entsprechend variabel.
Aus einer Vielzahl genauer Temperaturmessungen und Beobachtungen von Frostschäden an kultivierten Pflanzen lassen sich jedoch Frostverträglichkeiten als Richtwerte für die einzelnen Arten ableiten.

Die genannten Minimaltemperaturen beziehen sich immer auf gesunde, ausgewachsene und ausgepflanzte Palmen unter optimalen Kulturbedingungen. Für Jungpflanzen oder Pflanzen in Töpfen müssen jeweils einige °C addiert werden. Diese Minimaltemperaturen können die Pflanzen überstehen ohne ernsthaft Schaden zu nehmen, es ist jedoch zu berücksichtigen, daß es sich immer um Extremwerte handelt, die nur kurzzeitig vertragen werden.

Allgemein wichtig für die Frosttoleranz einer einzelnen Pflanze sind neben der Dauer und Stärke der Fröste auch das vorausgegangene Wettergeschehen, ihr Standort und Zustand. Leider lassen sich zu diesen Faktoren kaum reproduzierbare Angaben machen.

Die einzelnen Teile einer Palme weisen unterschiedliche Frostverträglichkeiten auf. Frostschäden machen sich zuerst an den Blattspitzen bemerkbar, wenn die Pflanze noch im Wachstum ist, trifft es jedoch vor allem die jungen Blätter. Der wichtigste Teil der Palme, daß Wachstumszentrum, verträgt den stärksten Frost. Es kann auch Temperaturen überleben, die weit unter den angegebenen Werten liegen und bei denen die entwickelten Blätter bereits absterben. Eine Palme die durch Frost alle Blätter verliert hat also gute Chancen sich wieder völlig zu regenerieren, selbst dann wenn der Mitteltrieb schon geschädigt wurde.

Nach starken Frostschäden empfiehlt sich das entfernen aller abgestorbenen Blätter und eine Behandlung des Wachstumszentrums mit pilz- und bakterienhemmenden Mitteln (z.B. Chinosol, in Apotheken erhältlich). Der frostempfindlichste Teil einer Palme ist das Wurzelsystem. Bei Palmen im Freien sollte daher, auch um Frosttrocknis vorzubeugen, der Boden im Herbst gut gemulcht werden.

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