Palmen-Ratgeber
Winterschutz für Palmen
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Hanfpalme in München mit Winterschutz aus Luftpolsterfolie. |
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Nicht ganz so kalte Tage werden auch ohne Schutz gut vertragen. Diese Palme ist, da sie dort
bereits seit vielen Jahren steht, deutlich frostverträglicher geworden wie in den ersten Jahren. |
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Den Winter hat die Hanfpalme bestens überstanden.
Für grösseres Bild bitte anklicken. |
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Wie in den Beispielen zu sehen ist, können Palmen durchaus Schnee
und Frost bis zu einem gewissen Grad vertragen. Die Frostverträglichkeit, oder Winterhärte, ist von Art
zu Art unterschiedlich und hängt zusätzlich von Grösse und Alter der Pflanze ab.
Nachdem Sie Ihre Palme(n) erfolgreich ausgepflanzt haben stellt sich
zu Beginn des Winters die Frage ob und wenn ja, wie Sie die Palme(n) vor Frost schützen können. Im Folgenden
zeigen wir Ihnen einige Frostschutzvorrichtungen.
Wieviel Frost verträgt meine Palme?
Die Frosthärte der einzelnen Palmenarten finden Sie im Palmenshop bei jeder Art in Grad Celsius
angegeben. Diese gelten für erwachsene, ausgepflanzte Exemplare für kurze Fröste.
Die Frosthärte einer Palme ist von folgende Faktoren abhängig:
1. Ausgepflanzt in der Erde sind Palmen besser geschützt als im Kübel (dort kann der Wurzelballen schneller
durchfrieren als im schützenden Erdreich).
2. Je älter und grösser eine Palme ist, desto frosthärter wird sie.
3. Kurzzeitig (z.B. über Nacht) vertragen Palmen mehr Frost als auf Dauer.
4. Jede einzelne Pflanze hat ihre individuelle Frostgrenze, die vom Durchschnitt um ein paar Grad Celsius nach oben
oder unten abweichen kann.
Am frostempfindlichsten sind die Wurzeln, etwas mehr verträgt der Stamm und am meisten Frost
vertragen die Blätter. Es kommt durchaus immer wieder vor, dass einige Blätter im Winter absterben. Da sie
aber jedes Jahr nachwachsen spielt das für das Überleben der Palme keine Rolle.
Wann muss ich meine Palme schützen?
Sobald die zu erwartenden kältesten Temperaturen der nächsten Tage etwa 5 Grad wärmer
sind als die Frostgrenze der Palmenart sollen Sie Ihre Palme schützen.
Ein Beispiel: Trachycarpus fortunei (Hanfpalme) verträgt -12 bis -17°C. Das bedeutet alle Hanfpalmen überstehen
auf jeden Fall bis zu -12°C, die meisten auch mehr und einige Exemplare sogar bis zu -17°C. Wenn die Temperaturen
also unter -7°C (-12 + 5 = -7) fallen sollten, empfiehlt sich das Anbringen eines Winterschutzes.
Je nach Standort, z.B. in einer wettergeschützen Hausecke, und Alter der Palme (siehe oben) kann der Winterschutz
auch später angebracht werden. Wenn Sie sich an die oben beschriebene Regel halten, kann der Palme kaum etwas
passieren.
Der Winterschutz muss also keinesfalls den gesamten Winter die Palme umgeben, wäre ja auch schade.
Und sollte er auch nicht, denn je nach Schutzvorrichtung kann sich nach einiger Zeit Pilzbefall oder Fäulnis
bilden. Es genügt, wenn Sie den Winterschutz nur an den kältesten Tagen oder Wochen anbringen. Aufwendig
zu errichtende Folienhäuser o.ä. können den ganzen Winter stehen bleiben, sollten aber ausreichend
belüftet werden.
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Spezialistentip: Um genau zu ermitteln, wie kalt es
nachts tatsächlich war, bringen Sie an der Palme in ca. 1m Höhe ein sog. Maximum-Minimum-Thermometer
an (erhältlich im Gartencenter oder Gartenfachgeschäft). Eigentlich ein doppeltes Thermometer: eines
für die höchste und eines für die niedrigste Temperatur. Durch eine spezielle Vorrichtung können
Sie die nachts erreichte kälteste (oder tagsüber wärmste) Temperatur ablesen. So stellen Sie vielleicht
fest, dass es am Standort der Palme tatsächlich um einige Grad wärmer ist als der Wetterdienst auf dem
freien Feld gemessen hat. |
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Leichter Winterschutz
Blätter zusammenbinden: Fassen Sie die Blätter nach oben zusammen und binden Sie
sie mit einem Seil (bitte keinen Draht, da er in die Blätter einschneiden könnte) an mehreren Stellen locker
zusammen. Die Blätter sollten nicht zu eng zusammengebunden werden, damit etwas Luft hinein kommt und sich keine
Fäulnis bilden kann. Schützen Sie den Wurzelbereich mit Rindenmulch, Laub oder Stroh (siehe oben).
Diese Methode bietet einen minimalen Schutz gegen Kälte, die zusammengebundenen Blätter schützen vor
allem das Wachstumszentrum der Palme. Zusätzlich geeignet um Schäden durch starken Wind und hohe Schneelasten
zu vermeiden. Schützen Sie den Wurzelbereich mit Rindenmulch, Laub oder Stroh (siehe unten).
Wurzeln schützen: Um den empfindlichen Wurzelbereich zu schützen sollte dieser dick
mit Rindenmulch, Laub oder Stroh zugedeckt werden. Die Wurzeln der Palmen sind der frostempfindlichste Teil, er sollte
daher im Winter generell geschützt werden.
Diese Methode kann mit allen anderen kombiniert werden.
Mittlerer Winterschutz
Blätter zusammenbinden und mit Strohmatte oder Jutesack umwickeln: Binden Sie die Blätter
wie oben beschrieben zusammen. Umwickeln Sie sie dann mit einem Jutesack oder einer Stroh- oder Schilfmatte und binden
diese ebenfalls zusammen. Die Matte, bzw. der Sack sollte auch das obere Ende vom Stamm bedecken. Bei kleinen Palmen
kann die gesamte Pflanze eingewickelt werden. Schützen Sie den Wurzelbereich mit Rindenmulch, Laub oder Stroh
(siehe oben).
Diese Methode schütz gut vor Wind, Schnee und mittlerem Frost. Der Schutz sollte nach einigen Wochen für
mehrere (sonnige) Tage entfernt werden, damit die Palme Luft bekommt und sich keine Fäulnis bilden kann.
Starker Winterschutz
Folie (siehe Foto oben): Aus Luftpolsterfolie (gibt es auch mit besonders grossen Luftkammern)
kann man relativ einfach durch Kleben oder Nähen (!) einen einfachen Schutz bauen. Diese sollte die gesamte Palme
umschliessen. Binden Sie die Blätter der Palme locker zusammen, damit der Durchmesser des Winterschutzes nicht
zu gross ausfällt. Die Folie sollte auf allen Seiten und nach oben eine Handbreit Abstand zur Pflanze haben.
Binden Sie einen stabilen Stab, ein Rohr oder eine Latte an den Stamm der Palme (bei kleineren Palmen - Stamm unter
1m - ist es besser den Stab mit etwas Abstand zur Palme in den Boden zu stecken). Der Stab sollte ein gutes Stück
über die Blattkrone hinausreichen. An dem Stab können Sie nun den Folienschutz aufhängen. Er sollte
bis auf den Boden reichen und dort mit Heringen im Boden "verankert" werden. Es empfiehlt sich mindestens
oben und unten verschliessbare Lüftungsklappen einzubauen, so können Sie an wärmeren und sonnigen Tagen
(der Folienschutz wirkt in der Sonne wie ein Treibhaus) einfach lüften. Schützen Sie den Wurzelbereich mit
Rindenmulch, Laub oder Stroh (siehe oben). Zusätzlich kann eine Heizung installiert werden (siehe unten).
Temporäres Gewächshaus: Aus Holz, Folie, Glas oder ähnlichen Materialien kann
man vor allem für grosse Palmen in kalten Regionen einen dauerhaften Winterschutz errichten. Die Möglichkeiten
sind äusserst vielfältig und der Aufwand ist erheblich grösser als bei allen anderen Methoden. Eine
individuelle Bauanleitung können wir daher hier nicht geben. Auch hier ist darauf zu achten, dass der Winterschutz
ausreichend belüftet werden kann. Schützen Sie den Wurzelbereich mit Rindenmulch, Laub oder Stroh (siehe
oben). Zusätzlich kann eine Heizung installiert werden (siehe unten).
Heizung: Als Heizung eignet sich zum Beispiel eine Öllampe oder ein Heizlüfter mit
Frostwächterfunktion, d.h. er kann auch auf Temperaturen unter Null eingestellt werden. Damit er nicht nass wird
stellen Sie ihn auf eine kleine Kiste und schützen Sie ihn von oben vor herabtropfendem Wasser. Die warme Luft
sollte nicht direkt auf die Palme gerichtet werden. Achten Sie darauf, dass der Heizlüfter genügend Abstand
von brennbaren Stoffen hat und die Zuleitung gegen Nässe gesichert ist. Die Verwendung erfolgt auf eigene Gefahr.
Wir haben mit dieser Methode seit Jahren gute Ergebnisse erzielt.
Starker Winterschutz
Beheiztes Glashaus: Ein noch stärkerer Winterschutz käme einem beheizten Glashaus gleich. Aufwand und Kosten bei Herstellung, Aufbau und Heizung sollten gut überlegt werden, da beides sehr hoch werden kann. Letzt- endlich eignet sich eben nicht jedes Klima für die Kultur von aus- gepflanzten Palmen. Diese sollten dann lieber als Kübelpflanzen in einem Gewächshaus oder Wintergarten überwintern.
Diese Anleitung zum bauen eines Winterschutzes beruht auf der langjährigen Erfahrung
von Palme Per Paket, den Mitgliedern der Europäischen Palmengesellschaft, sowie von zahlreichen unserer
Kunden. Dennoch können wir verständlicher Weise keine Haftung oder Garantie für den Erfolg
der Überwinterung übernehmen.
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